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Ein Wochenende in den Bergen

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Eine Zeile aus eines österreichischen Volksliedes lautet: ‚In die Berg bin i gern Und da gfreut si mei Gmüat…‘ Ja, da bin ich wirklich gern. Da ist mein Herzerl immer noch ein Stückerl mehr zuhause als in Hamburg, auch wenn ich mittlerweile tiefe Wurzeln im Norden geschlagen habe. Am verlängerten Pfingstwochenende hat’s uns dann aber gepackt und die unsere Lust auf Berge, Wellness und gutes Essen hatte ein Ziel: Das Kronthaler am Achensee in Tirol.

Flug nach München. Mit dem Mietauto in die Berge. Und plötzlich steht man, mitten im Dörfchen Achenkirch, oben auf dem Hügel auf 1000 Höhenmetern, vor einem großen Hotel, direkt an den Berg gebaut, direkt mit dem Blick auf die wunderschöne Landschaft. Das Kronthaler steht da, wo früher das Aparthotel war, das komplett umgebaut wurde. Die Geschichte von dem sympathischen Hotelbesitzer und der herzlichen und wunderschönen Ski-Lehrerin Simone, die sich bei einer Liftfahrt endgültig ineinander verliebt hatten und dann gemeinsam dieses Paradies erbauen, kennen nur wenige. Dort oben in den Bergen liegt es also nun: das neue4-Sterne-Superior-Hotel, das weder protzt noch angibt, das weder spießig noch zu urig aus der ganzen Welt die Gäste anlockt. Wir trinken an der Bar einen Prosecco aufs Haus, essen selbstgemachte Praline und können nur erahnen was uns erwartet – wissen werden wir es erst nach knapp 4 Tagen, als uns die Tränen bei der Abfahrt die Backen runter rinnen…

Ich bin oft in Hotels und immer wieder auf Pressereise, wurde in schon in Luxus-Hotels untergebracht und habe privat immer gerne in Pensionen übernachtet… Aber noch nie habe ich eine solche Herzlichkeit, Freundlichkeit und einen solchen Service wie im Kronthaler erlebt. Das Hotels fasst 99 Zimmer und ist am Pfingstwochenende ausgebucht. Außer beim Abendessen, spürten wir zu keinem Zeitpunkt, dass viele Leute im Hotel sind. Es verliert sich, es verläuft sich angenhem… Mal sitzt ein Grüppchen an der Bar im 1. Stock, abends findet man viele der Gäste in der Bar HimmelNAH im 4. Stock und einige laufen uns in der Lustbox, dem Shop im Hotel, über den Weg. Dort stöbern wir auch nach der Ankunft, Norman lässt sich beim Hausfrisör die Haare schneiden und wenig später sitzen wir am Balkon und atmen tief ein. Die Luft ist anders in Österreich, das hat mir bisweilen noch jeder bestätigt. Das Wetter war grausig an diesem Wochenende, aber ist das eigentlich nicht herrlich, wenn man in einem Wellness-Hotel ist? Ja, wir hätten richtig braun werden und auf der großen Terrasse Aperol Spritz trinken können, aber wir haben unser Zimmer ausgekostet, viel geschlafen und relaxt und auch den Spa-Bereich voll ausgenutzt.

Spa the day away!

Ach, Wellness mäßig haben wir doch auch schon so viel gesehen, nicht wahr? Und dann kommen wir ins Kronthaler, schauen uns im 1. Stock im Spa-Bereich und wundern uns nicht, dass es schon so viele Preise gewonnen hat. Tophotel 2012-2014, Relax Guide Wellnes Spa Awards und TripAdvisor Auszeichnungen… Besonders gefallen hat mir der Außenpool, den man durch den Innenpool erreichen kann. Schön warm ist es im Wasser, als es plötzlich wieder anfängt zu regnen. Mein dicker Hotel-Bademantel wartet auf meiner Liege und ich entspanne ein wenig, bevor ich mich zur Pediküre aufmache. Am Tag danach bekomme ich eine Massage – es knackst jetzt noch wenn ich daran zurück denke. Danach nutzen wir das Fitnessprogramm des Hauses und machen beim Faszientraining mit. Ich kenne die Übungen mit der Black Roll ja schon vom Work It! Training mit Arlow, lerne aber noch ein paar andere (schmerzhaft!) Positionen kennen. Ein raunen im Raum, gefolgt von Aha-Erlebnissen und strahlenden Gesichtern – das Training ist effektiv und macht Spaß. Genau so wie das Bogenschießen danach im Freien. Nach meinem Geschmack, könnte es jeden Tag so aussehen: Joggen im Freien, Fitness mit Markus, Massagen für das Wohlbefinden und gezieltes Training, von dem ich am nächsten Tag mit einem Muskelkater aufwache… Herrlich!

Trotz den schlechten Wetters lassen wir uns es nicht nehmen, eine Schifffahrt am Achensee zu machen, trinken auf dem Weg zum See von einer Bergquelle und sind seelig wie lange nicht. Die Luft ist kalt und frisch, unsere Wangen rot und der Appetit, als wir nach Hause kommen, groß. Mit reinem Gewissen steuern wir wie jeden Abend das Dinner an, ein weiteres großes Highlight im Kronthaler…

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Die Küche

Wir genießen drei Tage lang Sternenküche, Menüs der Extraklasse. Ich freue mich besonders darüber, dass ich mir mein Menü jeden Abend selber zusammen stellen kann und es bei jedem Gang eine vegetarische Variante gibt. Und die ist, wie so oft, nicht nur der schmale Abklatsch des Fleisch-Ganges, sondern ein ganz eigenes Gericht, bei dem Du die Liebe zur fleischlosen Küche spürst. Als ich den Küchenchef Michael Oberwalder persönlich sprechen darf, kann ich mein Lob nicht zurück halten: ‚Ich habe noch nie so gut gegessen wie bei Ihnen!‘ Er freut sich sichtlich und erzählt mir, dass er alle Rezepte entwickelt und die Menüs zusammen stellt. ‚Ich hab schon so meine Klassiker, aber es gibt nie das gleiche und vor allem das selbe Menü. Eines habe ich eingeführt: Sonntag gibt es Schnitzel.‘ Mein Freund Norman kommt in den Genuss des Wiender Schnitzels und spricht während dem Gang kein Wort mit mir – ich bin mir nicht mal mehr sicher, ob er die Augen überhaupt geöffnet hatte oder ob er tief in sich versunken Minuten lang sein hervorragendes Schnitzel genoss… Michael Oberwalder erzählt mir von seinem Werdegang und ich merke rasch, mit wem ich es zu habe habe: mit einem Profi alter Schule. Ein Koch aus Leidenschaft, der genug Härte hat, ein Team zu leiten (‚In der Küche bei uns ist es ganz ruhig. Wenn ich spreche, muss es leise sein, sonst würden wir uns alle nur anbrüllen. So muss das sein.‘), ein Herz für die österreichische Küche, und die feinen Variationen, besitzt und viel Power für sein Team aufbringt, das ich an dem Tag auch kennen lernen darf. ‚Als Koch musst du ein harter Hund sein, erklärt mir der gebürtige Osttiroler und erzählt mir von Kollegen, die unter der Alkohol- oder Tablettensucht zu Bruch gingen. Nicht bei ihm: man spürt seine Passion für feinste Kompositionen, seine Gabe, Leute anzuleiten, und seinen Willen, das Beste für das Kronthaler zu geben. Ich sehe viele fleißige Hände in der Küche und darf auf das Menü des nächsten Abends schauen, das wir leider nicht mehr mitnehmen können: Buchweizen Blini, Vogerlsalat, mit Gurke und Limette. Mir läuft das Wasser im Munde zusammen…

Das Frühstück, den Light Lunch, die Jause am Nachmittag und das Abendessen vermisse ich schon auf der Autobahn. Wir nehmen uns fest vor in Hamburg weiterhin so gut zu essen, so vielseitig für uns zu kochen und raffinierter mit den Zutaten umzugehen. Es gelingt uns nicht und wir träumen uns oft an unseren süßen kleinen Tisch, mit Blick auf die Berge, an dem uns alles so sehr schmeckte.

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Als wir im Flugzeug sitzen, fragen wir uns, ob alles nur ein Traum war. Wir wären so gerne länger geblieben und fühlten uns nach knapp 4 Tagen wie zuhause im Kronthaler. Es mag die österreichische Gastfreundschaft sein, die herzlichen Service-Mitarbeiter, die Ruhe, die in en Räumen schwebt… Ja, am Ende wird es eine Mischung aus alledem sein, was dieses Hotel so besonders macht – gekrönt mit einem Topfen-Törtchen am Nachmittag, veredelt mit einem Erdeeber-Sorbet zum Nachtisch. Norman sagt irgendwann Sonntagnachmittag zu mir: ‚Hier könnte ich ein Monat bleiben.‘ was von einem ‚Wollen wir hier nicht herziehen und im Hotel arbeiten?‘ am Tag darauf gekrönt wird.

Wir müssen wieder kommen – spätestens im Winter. Ich bin ewig nicht mehr Snowboard gefahren, Norman hat es, typisch Nordlicht, noch gar nie probiert. Die Skipiste befindet sich in Achenkirch direkt über dem Kronthaler – die Talabfahrt führt direkt ans Hotel. So spart man sich den überteuerten Kaiserschmarrn oben auf der Hütte und kehrt mit Schwung im Hotel zum Mittagessen ein. Die schweren Beine würde ich dann abends in den Pool hängen, mir eine Massage können und ohne schlechten Gewissen noch einen Nachschlag Kartoffelsalat holen, den dieser schmeckt, so wie vieles in Österreich, in meiner Heimat immer noch am Besten…

Das Kronthaler, Am Waldweg 105a, 6215 Achenkirch | Angebote direkt auf der Website | DZ ab 143,- (Sommersaison) | All inclusive möglich


 

In die Berg bin i gern
Und da gfreut si mei Gmüat
Wo die Almröserln wachs´n
und der Enzian blüaht

Und der Schnee geht bald weg
Und es wird wieder scheen
Und hiazt wer i bald wieda
auf die Alm aufi gehn

Mei Freid san die Küah
und die Berg und die Bam
Ja dort auf der Alma
ist der Frieden daham

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8 Kommentare

  1. Loveeee the pictures!

    Such a good quality pictures…

    XO Ilse Danielle Martina

  2. Das klingt hervorragend. Ich habe vorher schon von dem Hotel gehört und wollte unbedingt mal hin. Dein Bericht liest sich wie ich mir eine perfekte Auszeit vorstelle :)
    Mal schauen, ob es dieses Jahr noch klappt…

  3. 8. Juni 2015 charlotte

    Das klingt alles traumhaft! Danke für die Vorstellung dieser Oase!

  4. Wow, wie schön! Super Fotos wie immer und ein Text, der sich so anfühlt, als würde ich neben dir sitzen… Nimmst mich bitte mal mit ;) x

  5. Ein wunderbares Hotel. Ich habe schon oft überlegt, ein paar Tage dortz zu verbringen. Bislang war mit der Weg zu weit. Ich denke, ich sollte ihn auf mich nehmen…
    Liebst
    Elisabeth

    http://www.missespopisses.com

    • Liebe Elisabeth, oft scheint es nur zuhause so umständlich und weit und dann geht es eigentlich ganz schnell… Selbst von Hamburg aus ist es für ein Wochenende machbar. Du wirst es nicht bereuen, es ist wirklich ein ganz ganz toller Ort und ein superbes Hotel! xx Hanna

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