David Mallett Paris / Beautyblog Foxycheeks Hanna Schumi – Thumbnail David Mallett Paris / Beautyblog Foxycheeks Hanna Schumi
Beauty

Salon David Mallett Paris

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Manche Einladung muss ich ausschlagen, weil diese nicht mehr in meinen Zeitplan quetschen kann, ich schon vergeben bin oder weil mir Marke oder Produkt nicht zusagen – immerhin möchte ich auf meinem Blog nur über das berichten, was mich begeistert, kickt und von ganzem Herzen interessiert. Und dann gibt es Einladung, die sind zu schön um wahr zu sein und man macht alles, außer man ist nicht schon vergeben, möglich, damit man die Einladung annehmen kann, so sehr freut man sich darauf. So einen Termin hatte ich vor kurzem bei David Mallett in Paris und wer sich für Haarpflege interessiert weiß vielleicht schon was nun kommt…

Fotos können nie ein Gefühl erzählen – ich wusste zwar schon, dass mich ein imposanter Salon bei David Mallett in Paris erwartete, bin aber noch heute schwer von dieser Romantik beeindruckt, die der Besuch in mir zurück ließ. Die Räumlichkeiten im 2. Arrondisement, mitten im Herzen von Paris, sind unheimlich elegant, stilvoll und in jeder Ecke sehr geschmackvoll. Kaum hat man das königliche Treppenhaus verlassen, steht man in einem prunkvollen Entree, in dem man herzlich empfangen und begrüßt wird. Hier stehen sie also, die Reichen und Schönen, die Models und Stars –Marion Cottilard, eine meiner Girlcrushes, kommt auch hier her. Von Minute eins an herrscht hier Professionalität und Diskretion – ich fühle mich selbst wie ein Celebrity, als mich mein Stylist abholt, der glücklicherweise nicht nur Englisch, sondern auch Deutsch spricht. Benedikt ist freundlich und konzentriert, stürzt sich in mein Haar und scannt Länge, Farbe, Volumen. Ich gebe ihm das Go, das alle Friseure hören wollen: Du kannst machen was Du möchtest! Nur einen Kurzhaarschnitt habe ihm Benedikt, der ursprünglich auch aus Österreich kommt, verboten. Ich möchte die schönsten Haare der Welt, aber keine Komplettveränderung.

David Mallett selbst ist auch anwesend, aber nur kurz. Der Australier, der mit 27 nach Paris kam, ist ein wahnsinnig sympathischer Mann, mit viel Geschmack – das sieht man in seinem Salon, das sieht man an seinen Produkten und an seiner Garderobe. Mr. Mallett ist einfach verdammt smart und lustig – eine Kundin neben mir lacht laut auf, als ihr die Haare geschnitten werden. Ich habe aber nicht minder Spaß, als wir meinen Haarschnitt besprechen und dann der Colorist hin zu geholt wird. Benedikt übersetzt rasch, erzählt dazwischen auf Französisch seine Vorstellungen, der charmante Colorist erwidert – ein gemeinsames baby wird geboren und man kann richtig beobachten, welch‘ eine Leidenschaft für Haare die beiden an den Tag legen. So etwas habe ich, mit Verlaub, noch nicht erlebt.

 

 

Ich fühle mich unheimlich wohl damit, werde behandelt wie eine Königin und schwebe auf Wolke 7, als ich in ein weiteres Zimmer geführt werde, in dem die Waschbecken stehen. Auch hier herrscht eine herrliche Ruhe und Diskretion– ich werde lediglich kurz gefragt, ob das Wasser angenehm sei. Ich darf los lassen, entspannen und genieße die Kopfmassage mit den herrlich duftenden Produkten, die ich ehrlich gesagt bei diesem Besuch das erste Mal ausprobiere. Ich darf zurück zu meinem Platz, wo Benedikt mit meinem Haarschnitt los legt. Er erklärt mir, warum er was wie schneidet und sieht sofort, dass meine Haare nicht einfach sind. Dickes Haar und eine unregelmäßige Naturwelle – er rät mir sofort von Stufen ab und gibt mir Stylingtipps, die ich mir alle sofort notiere. „Unbedingt zwei Mal die Haare waschen – jeweils mit ganz wenig Shampoo.“ Wir sprechen über Österreich, Paris, die Clubszene in Großstädten und Stars, die hier ein und aus gehen. Namen verrät er mir keine, nur durch die Blume erfahre ich von Marion Cottilard, eine der wenigen Schauspielerinnen, die ich nicht nur für ihren Look vergöttere.

Was mir sofort auffällt: Ich werde nichts gefragt. Diskretion scheint hier oberste Priorität – es wird nicht getratscht, ich werde nicht ausgefragt und muss nichts preisgeben, was ich nicht preisgeben möchte. Für die Haarfarbe werde ich wieder in einen anderen Raum geführt und muss wenig später wieder wechseln, als meine Strähnen ausgespült werden. Der Colorist wirkt ein wenig nervös, wir haben zu wenig Zeit für meine Haare eingeplant. Knapp zwei Stunden später muss ich schon im Flieger nach Hamburg sitzen, er konnte leider nicht so los legen, wie er es gerne gemacht hätte und dennoch legt er sich ins Zeug und geht noch mal in meinen Ansatz, der mit einem dunkleren Ton an die Strähnen angeglichen wird.

David Mallett macht alles richtig – seine Produkte funktionieren und seine Erziehung trägt Früchte. Die freundliche, aber ruhige Stimmung im Salon ist sein Werk, ich finde es bemerkenswert, wie er mit seinen Angestellten spricht und wie nett diese miteinander sprechen. Aufgesetzt wirkt das alles zu keinem Zeitpunkt, es ist eher wie in einem Spa, selbst das Geräusch des Haartrockners verliert sich in den meterhohen Decken der Altbauwohnung, die so außergewöhnlich gestylt ist. Von den ausgestopften Vögeln und Tieren mag man halten was man möchte – originell ist es allemal. Die David Mallett Duftkerze flackert auf einem eleganten Kaminsims – ich muss sie unbedingt haben, damit mich der Duft immer an den wohl schönsten Friseurbesuch meines Lebens erinnert.

Als Benedikt mit der Rundbürste fertig ist, schaue ich erhellt in den Spiegel. Damit meine ich keine bahnbrechende Erkenntnis, die mich in Paris ereilt hat, sondern meinen Haarton, der nun deutlich heller ist und richtig Lust auf den Sommer macht. Mir bleibt wenig Zeit zum Staunen, ich springe in meinen Trenchcoat, Benedikt um den Hals und wenige Minuten später ins Taxi, das mich in Windeseile zum Flughafen bringt… Wie in Trance wache ich am nächsten Morgen in Hamburg auf und freue mich, als ich mich bei der Morgenroutine im Badezimmerspiegel sehe. Ist wirklich großartig geworden!

Die folgenden Tage und Woche bekomme ich unzählige Komplimente für meine Haare – Worte zu meinem Haarschnitt, der deutlich kürzer ist, und meiner neuen Haarfarbe, die deutlich heller ist, als ich je war. Viele wollen wissen, wo ich war, sie möchten auch dorthin. Verrate ich den Namen, wissen einige Bescheid, andere schauen verdutzt. Die Preise sind doch verrückt! höre ich jemanden sagen. Sie mögen Recht haben – David Mallett ist eine Klasse für sich und der Salon ein Ort, den sich nicht jeder leisten kann. Das königliche Gefühl schlummert aber immer noch in meinem Herzen und ich freue mich noch immer über meine Haare, die ich eines Tages, irgendwann, noch einmal dort schneiden und färben lassen möchte. Mit so viel Zeit, wie die Künstler, und das sind sie wirklich, die dort arbeiten, auch wirklich benötigen.

 


Thanks for having me!
Pics: David Mallett PR & Hanna Schumi, Foxycheeks

Ein Kommentar

  1. 23. April 2017 vivien_noir

    Die Optik des Salons ist wirklich erstaunlich (nur die ausgestopften Tiere hätte ich gerne durch Bilder erstezt). Es klingt nach einem echten Erlebnis! Ich mag es auch sehr gerne, wenn die Stimmung so entspannt-ruhig ist und der Friseur mir erzählt, was er gerade macht oder einfach mal von ihm spricht, anstatt immer selbst reden zu müssen.

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