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Foxy’s Castle

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Unser Sofa war eigentlich mal mein Sofa und feiert, wie ich, dieses Jahr 10-jähriges Hamburg-Jubiläum. Meine Zelebration fühlt sich aber deutlich besser an, als die vielen Jahre, die die Couch auf dem Buckel hat. Gästen möchte ich schon lange keinen Platz mehr in den Sitzkuhlen anbieten, Norman und ich sitzen natürlich dennoch täglich auf dem, was mich vor knapp 10 Jahren mal sehr glücklich gemacht hat. Nun ist das gute Stück aber durch gesessen, der Stoff mehrmals gewaschen und ich am Entschluss angekommen, endlich ein neues Sofa anzuschaffen. Aber das ist gar nicht so einfach, was sich in Gesprächen mit Freunden und Bekannten bestätigt. Günstig ist gute Qualität nie, aber zu teuer darf es auch nicht werden.

Genau gleich verhält es sich mit dem Thema Esszimmerlampe. Oft betrete ich die hübschen Wohnungen von anderen Leuten und schaue neidisch auf die Lampen, die oft über dem Esstisch baumeln. Nicht, weil ich das Modell so begehrenswert finde, sondern eher, weil sich hier jemand entscheiden konnte. Das kann ich nämlich nicht und mir ist völlig klar, von welcher Art Luxusprobleme ich hier spreche. Aber Sternzeichen Krebs (mit Aszendent Stier) kann sich schwer festlegen und diese paradoxe Eigenschaft begleitet mich schon mein ganzes Leben. Wäre ich nicht Vegetarierin, durch die schmale Auswahl in vielen Restaurants deswegen von alleine begrenzt, würde ich mich oft stundenlangen durch die Menükarte wählen. Das? Oder besser doch das? Ne das! Es ist ein ewiger Ping-Pong-Dialog in mir selbst, den ich müde bin zu spielen. Auch, was meine Einrichtung angeht.

Die nackte, weiße Schlafzimmerwand ist ein weiteres Indiz meiner Unentschlossenheit. Norman stand schon mehrere Male mit Hammer, Nagel und einem gerahmten Bild vor der jungfräulichen Fläche, während ich schweißgebadet Monologe hielt, dass ich mir das ganz anders vorstelle. Auf die Frage, WIE ich mir das vorstelle, verstumme ich dann allerdings schnell – zu viele Ideen, Träume und innerliche Pinterest-Pins kreisen mir durch den Kopf. Ich wünsche mir eine Tapete auf der einen Seite, eine hübsche Garderobe auf der anderen. Oder gibt es eine noch bessere Idee?

Fakt ist: Wir essen bereits zwei Jahre ohne Lichtquelle an unserem Tisch und haben deswegen mehr (Duft-)Kerzen verbraucht, als uns lieb ist, und dennoch geht es. Geht ja immer alles, man muss sich ja weder chic noch komplett einrichten. Aber ich würde es gerne. Ich bin jetzt 32 und langsam kommt das Gefühl auf, meine Wohnung passend zu mir einzurichten. Das muss jetzt nicht alles Designer schreien, aber eine Ikea-Bude möchte ich auch nicht (mehr). Ich bin für eine charmante Mischung aus Vintage, teureren Stücken, auf die man spart, und ein paar Teilen, die günstiger sind, aber nicht danach aussehen. Aussuchen kann ich, bloß wählen fällt mir so schwer. Aber ich möchte es nun angehen. Das muss jetzt nicht ruckizucki über die Bühne gehen, aber schön langsam. Fest steht: Ich kenne die Schwachstellen meiner unserer Wohnung und nennen sie ab sofort liebevoll Projekte  (Projekt Kleiderschrank, Projekt Küchenschrank, Projekt Sofa, Projekt Esstischlampe, Projekt Schlafzimmerwände und die komische Ecke im Flur aka Projekt Flurecke). Und wenn es mir gelingt, berichte ich bestimmt auch davon. Mehr Spontanität, mehr Bauchgefühl – was wichtig  in meinem Leben ist, gilt ab sofort auch für unsere Wohnung. Foxy’s Castle.

Ich habe tatsächlich schon überlegt, ob ich mir mal professionellen Rat einhole. Besonders für das Esszimmer, die Archillesferse unseres Zuhauses. Gestern stand ich vor Decorazioni und überlegte mal rein zu gehen. Never: Komplett einrichten lassen. Aber vielleicht: Gemeinsam planen. Ich bin bereit auf lange Sicht zu investieren, habe aber noch keinen Goldesel zuhause rumstehen. Mich würde aber brennend (wirklich sehr brennend!) interessieren, was Menschen vom Fach mir raten würden, die einen neutralen, gänzlich unverfälschten Blick auf meine „Projekte“ haben. Ich habe nämlich ganz viel Lust wieder Mut zu haben, auf andere Ideen zu kommen, andere Formen und am Ende Entscheidungen zu zu lassen, langfristiger zu denken und mich in meinem Zuhause so richtig wohl zu fühlen. Auf meinen Pinterest-Boards habe ich schon so viele tolle Ideen gepinnt, darf mich davon bloß nicht erschlagen, sondern einfach nur inspirieren lassen. Ein Projekt nach dem anderen.

Morgen fliege ich für ein paar Tage nach Marrakesch und ich möchte auf jeden Fall wieder eine kleine Erinnerung kaufen, die die Wohnung ein kleines Stück weit verändert. Vielleicht komme ich aber auch mit einem pinken Teppich wieder – ich sollte mich selbst nie unterschätzen. Danke an Norman an dieser Stelle, der mir fast immer frei Hand lässt, was die Gestaltung angeht und nur bei rosa Wänden Stop sagt. Kann ich auch irgendwie verstehen, es gibt wenige Männer die mit puderrosa Wänden leben können. Vielleicht ist das ja eine Sache für mein Büro, in dem übrigens noch nicht mal Vorhänge montiert sind. Leinen, Samt oder dicker Baumwollstoff? Weiß, Grau oder doch lieber Pink? Sagte ich doch: Ich kann mich nicht entscheiden.

xx Hanna / Foxycheeks

PS: Wann kommt der Tag an dem Oliver Bonas auch die Möbel endlich nach Deutschland liefert?

 

Inspirations-Moodboard

Teppich: Oyyo via Lys Vintage
Hängelampe: Nordlux via Home24
Krug „Wal“: Jonathan Adler via Amara
Vase: AYTM via Minimarkt
Sessel: via Bungalow5
Topfuntersetzer in Blattform: via H&M Home
Mood mit Lampe: Sostrene Grene
Bild mit Chanel Zitat: via Westwing Now
Decke: Skagerak via Lys Vintage
„It’s OK“ Wimpel: via Etsy
Wandhaken „Bubbles“: Petite Friture via Lys Vintage
Ecksofa: „Agueda“ via Home24
Kissen: Vitra
Blumentopf: via Urban Outfitters
Decke mit Wolken: Donna Wilson
Barwagen: Oliver Bonas
Teppich: Mömax
Sessel: Gubi via Dopo Domani

 

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4 Kommentare

  1. Liebe Hanna,

    hach, auch ich kenne dieses (Luxus-)Problem. ;)
    Ich möchte mir bereits seit Ewigkeiten einige neue Möbel anschaffen, nur die Auswahl ist einfach zu riesig, grenzenlos und was, wenn ich die falsche Wahl treffe und ein anderes Möbelstück besser gepasst hätte? Tja, typisch Waage…

    Ich würde mich freuen, wenn dieses Jahr der Artikel kommt, wie man am besten seinen Koffer packt. (nach liebevoller und klar strukturierter Hanna-Art) Du hattest Anfang des Jahres erwähnt, dass Du diesen Artikel noch schreiben wirst. Ich warte seitdem sehnsüchtig darauf.
    Ich reise viel, geschäftlich und privat. Ich denke, ich kenne viele Kniffe, wie z.B. den, wenn der Koffer bereits gut gefüllt ist, man aber noch ein weiteres Paar Schuhe usw. unterbringen will. Anstatt, dass man einen Trolley zusätzlich zur Handtasche mitnimmt – bei einem Trolley ist das Problem, sobald man sich am Flughafen ein Essenstablett nimmt, kann man Trolley und Tablett nicht gleichzeitig nehmen. Wie das Tablett zum Sitzplatz tragen, wohin mit dem Trolley?
    Ich greife in solchen Fällen zum Rucksack, zusätzlich zur Handtasche. In den Rucksack kann man dicke Pullover, Bücher und sonstiges hinein tun. So baumelt nur die Handtasche am Arm und man hat beide Hände frei für ein Essenstablett oder man blättert am Kiosk nach interessanten Zeitschriften, um diese mühelos an die Kasse zu bringen. :)

    Herzliche Grüße aus München,
    Marlene

    • Liebe Marlene, danke für den Reminder! Der Post wird etwas aufwendig, deshalb hatte ich ihn bislang noch nicht gemacht und dachte dann: Jetzt im Herbst/Winter passt er nicht, vielleicht besser im Frühjahr. Ich lerne mit jeder Reise immer noch ein wenig dazu und denke dann: Ich warte noch ein bisschen, vielleicht entdecke ich einen noch bessern Tipp. Du siehst: Es verhält sich ähnlich wie bei den Möbeln. Ich arbeite dran! ;)

  2. Hi Hanna,
    erst einmal eine schöne Zeit in Marrakesch!
    Hast du den Artikel von Steffi auf ihrem Blog zu dem gleichen „Flur Problem“ gelesen?

    http://www.ohhhmhhh.de/unser-flur-hat-mich-fast-irre-gemacht-bis-ich-wohnberaterin-nicole-vietense-um-hilfe-bat-jetzt-liebe-ich-ihn-und-nicole/

    Ich glaube das könnte dir gut weiterhelfen. Vielleicht kann Nicole ja auch mal bei euch Hand anlegen ;-)

    xx
    Sophie

    • Liebe Sophie, danke für den Link! Steffis Text bestätigt mich schon mal in der Idee, mir doch mal Rat zu holen. Oft verkopft man sich selbst zu sehr.

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