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Lifestyle

Zuckerfrei Runde zwei

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Warum ich damals mein Projekt Zuckerfrei angefangen habe, fragen mich die Leute ständig. Es ist in unserer Gesellschaft eben nicht normal auf Zucker zu verzichten, das ist ganz ähnlich wie mit dem Akohol. Durch ein Gespräch im Sommer mit Kerstin Weng, künftige Chefredakteurin der InStyle, bin ich auf den Geschmack gekommen und habe das Unmögliche plötzlich in Betracht gezogen: zuckerfrei essen. Das war bis zu diesem Zeitpunkt wirklich undenkbar für mich, ich erinnere mich sogar noch daran, wie ich mich innerlich dagegen gesträubt habe.

Zucker war mein Glücklichmacher, mein Pausenfüller, mein Trost und mein Nachtisch. Süßigkeiten waren aus meinem Alltag nicht weg zu denken und waren, kurz bevor ich Kerstin traf, sogar schon vormittags erlaubt. Vor Jahren noch war dies ein absolutes No-go für mich, hatte ich Schokolade & Co. immer strikt nachmittags verzehrt. Irgendwie war dann alles aus dem Ruder gelaufen und ich ertappte mich dabei, wie ich auf das Frühstück verzichtete, Kuchen zum Lunch aß und am Nachmittag noch ein Eis wollte. Ich fühlte mich Ende August wie ein Junkie – süchtig nach Zucker und Süßem. Voll drauf und nicht stoppbar.

Ab September habe ich mich selbstständig gemacht und hatte viel Kraft, auch in meiner Ernährung einen Neustart hinzulegen. Mein erster Post zum Thema ‚Zuckerfrei‘ erklärt meine Ziele und zeigt meine Gedanken von damals gut auf.

8 Wochen – Goodbye Zucker!

8 Wochen dauert das Programm von Sarah Wilson, deren Buch ‚Goodbye Zucker!‘ ich wirklich jedem ans Herz legen möchte. Sie geht locker und fröhlich mit dem Thema um, verwendet NIE das Wort ‚Verzicht‘ und hat es mir einfach(er) gemacht, meine Sucht zu durchbrechen. Ich erinnere mich noch gut an die ersten 2 Wochen, in denen ich zwar sehr motiviert war und nicht durchgedreht bin, aber abends einen heftigen Jieper nach Schokolade hatte. Grausam! Ich hätte die Wände hoch gehen können…

Das Programm habe ich zwei Monate durchgezogen und noch lange weiter gemacht. Mir fiel es am Ende wahnsinnig leicht auf Zucker zu verzichten, wusste, welche Lebensmittel ich nicht essen möchte, kochte viel selbst und würdigte den Süßigkeiten im Kiosk keines Blickes – sie interessierten mich schlichtweg auch nicht. Ein befreiendes und tolles Glücksgefühl stellte sich bei mir ein – endlich hatte ich die Suchtkette durchbrochen! Ich fühlte mich fit und leicht, hatte abgenommen, weniger Migräne und Nachmittagstiefs und triumphierte über meinen klaren Verstand, dem ich  eindeutig der zuckerfreien Lebensweise zu verdanken hatte.

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Zwei Schritte vor, ein Schritt zurück…

Bis der Dezember kam und ich plötzlich einen Lebkuchen aus Österreich in der Hand hatte. Heimatgefühl, Nostalgie, Schokohunger. Ich konnte nicht anders und habe das Stück genussvoll gegessen und mir nichts dabei gedacht, da ich mir immer wieder Ausnahmen erlaubt habe. Das klappte auch ausgesprochen gut, besonders, wenn ich im Restaurant ein Dessert direkt nach dem Essen aß. Ich hatte das Gefühl, dass mein Körper es dann als Menü verbuchen konnte und nicht als Schweinekram. Ich hatte immer abgewogen, ob es sich lohnt und zum Beispiel einmal in Paris ein Schoko-Dessert und im Hotel Das Kronthaler die Patisserie-Köstlichkeiten nicht ausgelassen. Das klappte gut, zu mal ich so alle 14 Tage mal etwas Süßes aß.

Doch in der Weihnachtszeit brach dann die Ausnahmen-Regel und nach zwei Tagen war ich wieder voll drauf. Ich holte mir ein Kinder Bueno, aß es heimlich im Auto und schämte mich. Auch am nächsten Tag stürzte ich mich wieder drauf. Ich wollte unbedingt die leckeren Lebkuchenherzen essen – schließlich gibt es diese nur einmal im Jahr. So ging es mir fast jeden Tag und irgendwann beschloss ich, dass der Dezember ein Schlemmermonat ist, ich die weihnachtlichen Süßigkeiten einfach zu sehr liebe und die Weihnachtszeit als solches abhake. Es stand fest: ab Januar möchte ich wieder zuckerfrei leben. Es ging mir einfach zu gut damit.

Zuckerfrei Runde 2

Ab dem 4.1. esse ich nun wieder keinen Zucker mehr. Auch dieses mal habe ich es ganz ruhig angehen lassen, in Woche 1 in erster Instanz auf Süßigkeiten verzichtet und in Woche 2 auch alle anderen Lebensmittel mit diesem Inhaltsstoff abgeschworen. Morgen starte ich in Woche 3 und werde dann für 14 Tage wieder die Fruktose aus meinem Speiseplan streichen, genau so, wie ich es laut Buch schon einmal getan hatte. Das bringt enorm viel, da man dem Körper so jede Zuckerquelle erst mal untersagt und ganz klar auf Entzug geht. Erlaubt sind für mich Milchzucker in EINEM Milchkaffee und gute Kohlenhydrate (ich versuche kein Weißbrot zu essen) – das habe ich auch letztes Jahr so gehandhabt und bin gut damit gefahren.

Nächste Woche steht die Fashionweek an und erfahrungsgemäß ist diese Woche so voll gestopft und stressig, dass ich generell wenig esse und keinen Appetit haben werde. Ich hoffe, dass ich Zeit für viele gute nahrhafte Gerichte habe und werde mir morgen noch Nüsse kaufen, die in meiner Tasche unabdingbar geworden sind. Ich mag momentan Fruchtriegel sehr, die mit Natursüße auskommen (siehe Oben: Fruttolino aus der Schweiz – tausend Dank liebe Katrin!). Leider erst mal gestrichen, aber sonst ein super Snack und Ausweg, wenn die Lust kommt… Und, liebe Hanna, das Trinken nicht vergessen! Trinken ist jetzt besonders wichtig, deswegen muss auch immer eine Wasserflasche dabei sein.

Neu!

Ich habe in der Navi den Punkt ZUCKERFREI eingerichtet. Nach der Fashionweek werde ich mich um ein paar Experteninterviews bemühen (die letzten kamen alle nicht zurück), zeige euch zuckerfreie Rezepte (Schokobrownies!) und halte euch auf dem Laufenden, wie es mir in meiner Runde zwei geht. Außerdem lese ich gerade viele weitere Bücher zum Thema (wie unten: Voll verzuckert – That Sugar Book von Damon Gameau, GU Verlag), die ich euch auch noch vorstellen möchte. Mein Ziel: Durchhalten bis Juni, dann hätte ich zum ersten Mal ein ganzes halbes Jahr zuckerfrei gemeistert.

An dieser Stelle noch mal ein DANKE an euch alle – ich freue mich immer wahnsinnig über eure Kommentare zu diesem Thema. Es haben mich auch viele private Mails erreicht, in denen ihr mir von eurem ‚Projekt Zuckerfrei‘ berichtet habt. Es ist ein bisschen wie bei den Weight Watchern – gemeinsam geht es viel einfacher. Mich bestärkt der Gedanke auch jetzt, dass ich nicht alleine bin. Auch Rückschläge kann ich so besser einstecken und denke oft an das Interview mit Katharinakocht, die mir Ähnliches erzählt hat.

In diesem Sinne: auf geht’s! Zuckerfrei Runde zwei – ich freue mich auf Dich!

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11 Kommentare

  1. Hallo, ich lebe auch seit einigen Jahren immer mal wieder zuckerfrei. Ich habe jetzt die Produkte von xucker entdeckt, Hällst du die für gut ?
    Liebe Grüße

  2. Liebe Hanna,

    selbst mich hast du „gekriegt“! Großen Respekt, ich sage es gern noch einmal!
    Und: Ich packs jetzt auch. :)

    <3
    Yelda

    • Juhu! Bist Du erst mal drin, ist es wirklich einfach. Die ersten 2-3 Wochen muss man bissl durchbeißen und ich verspreche Dir: es lohnt sich! xx

  3. Liebe Hanna,

    Danke für deine Motivation und Berichterstattung,diese werde ich neugierig verfolgen.
    Ich bin nun in Woche 3 Zuckerfrei und fühle mich gerade sehr gut….hoch motiviert und voller Energie!

    Also viel Glück uns allen und wunderbare Fashion Week -Zeit dir:))

    Liebste Grüße
    Sandra

  4. Tolles Projekt! Ich versuche, Zucker auch zu meiden. Die Riegel sehen super aus, kenne ich noch gar nicht.
    Liebe Grüße
    Elisabeth

  5. Hi liebe Hanna, ich kann Dich so gut verstehen! Hatte ungefähr gleichzeitig wie Du mit der zuckerfreien Ernährung angefangen (nachdem ich schon länger darüber nachgedacht hatte, hast Du mich vollends davon überzeugt und ich habe losgelegt). Alles lief super, dann kam der Dezember mit den zahlreichen „Ausnahmen“. Jetzt habe ich auch das neue Jahr als Neustart genutzt. Wir schaffen das wieder :) Finde, wenn man einmal weiß, wie gut sich das anfühlt, fällt es gleich viel leichter. Liebste Grüße, Laura

    PS: Ich finde es super, dass Du mittlerweile hauptberuflich bloggst und deine Seite trotzdem noch so authentisch und nicht „überprofessionalisiert“ ist. Freue mich auf viele tolle Posts 2016!

  6. im sommer habe ich dein zuckerfrei experiment gespannt verfolgt und seit dem 1.1. bin ich in meine challenge gestartet. ich hab vom ersten tag an auch das obst weggelassen und bin völlig begeistert, wie gut es mir damit geht. keine kopfschmerzen, keine schlechte laune und das allerbeste: so gar keine heisshungerattacken, keinen jieper! ich hoffe, das bleibt so!
    ich wünsch dir eine gute zuckerfreie zeit, liebe hanna & freu mich auf die runde zwei posts!
    liebe grüße
    nike

  7. Ah, auf den Post habe ich sehnsüchtig gewartet. Ich habe im Januar auch angefangen und lasse es bisher langsam angehen. Ich habe jetzt 2 Wochen auf offensichtlich Süßes verzichtet und widme mich jetzt mehr dem Etikettenstudium. Wahnsinn, wo überall Zucker drin is…hab vorhin unsere Salami angeguckt – Glukose auf Platz 3! Unglaublich oder? Werde mich morgen umgucken, ob es auch ohne geht, ansonsten fällt mir als zuckerfreie Wurst nur Roastbeef und Schinken ein :/ Hach.

    Das ist zB ein Punkt den ich selbst total unterschätzt habe. Man denkt zuerst „Na mei, lass ich halt den Zucker weg, alles easypeasy“ und dann stellt man fest, dass man eigentlich seine Ernährung komplett umkrempeln muss.

  8. Liebe Hanna,
    bin gespannt auf Deinen Bericht und Experteninterviews, habe mir angeregt durch Dich das Buch von Sara Wilson gekauft. Ich esse eigentlich kaum Industriezucker ( süßen tue ich, wenn überhaupt mit Honig, Reissirup od. Ahornsirup) und herkömmliche Süßigkeiten, schon lange und es fällt mir auch nicht schwer. Allerdings bin ich ein absoluter Obstjunkie und esse auch gerne Trockenfürchte (in Maßen) sowie Fruchtriegel ( 2-3x in der Woche). Daher würde mich die Meinung von Ernährungswissenschaftler/ andere Experten zu Fruktose sehr interessieren.
    LG und eine gute, gesunde + lecker 2. Runde
    Romy

    • Liebe Romy, das notiere ich mir! Ich hoffe, dass ich dieses Mal einen Experten dafür gewinnen und unser aller Fragen stellen kann. Herzlichst!

  9. Hallo Hanna,
    Auch ich habe dein Zuckerexperiment bisher verfolgt, wollte selbst aber nicht unbedingt auf Zucker verzichten ;)
    Bis ich dann im November beim Osteopathen den Rat bekommen habe, mal den Darm zu „reinigen“, da ich so starke Allergie (in Form von Niesen) habe. Dazu sollte ich dann auch Zucker, Weißmehl usw weglassen. Erst konnte ich mich nicht damit anfreunden, vor allem weil die leckere Weihnachtszeit bevorstand….
    Nun habe ich im neuen Jahr einen klaren Cut gemacht und esse momentan weder Industriezucker noch Früchte. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich es mir deutlich schlimmer vorgestellt habe. Ich bin gespannt, wie sich diese Phase auf meinen Körper auswirkt.
    Deine Posts aus dem Sommer schaue ich mir nun hin und wieder an und sie sind eine super Hilfe ! Vielen Dank für deine Erfahrungen und Tipps ! :)

    Auf ein „zuckerbefreiteres“ Leben…

Antwort an Ronja

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